Ein wesentlicher Bestandteil indianisch, schamanischer Tradition ist der Glaube, dass jeden Menschen seit seiner Geburt ein persöhnliches Krafttier begleitet, das ihn prägt und leitet. Die Interpretation der Tiereigenschaften und ihre Verbindungen zu bestimmten Jahreszeiten sind sehr verschieden und hängen ab von regionalen Lebenszusammenhängen. Die im folgenden aufgeführten Tiereigenschaften sind letzlich subjektive Interpretationen, die sich anlehnen an bekannte indianische Erzählungen oder Tierbeschreibungen. Sie können von Region zu Region und von Volk zu Volk sehr verschieden sein. Wer sich auf eine persöhnliche Beziehung zu einem Tiertotem einlassen möchte, sollte einfach seiner Sympathie oder Intuition folgen.
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Adler
Zeichen der Wahrheitsliebe und Treue. Der Adler gilt vielen Indianerstämmen als „Master of the Sky“ weil er von allen Vögeln am höchsten fliegen kann. Er ist daher den Göttern näher als irgendein anders Wesen und somit ein guter Bote für alle Gebete. Man sagt bei den Pueblostämmen er wache über Moral und Frieden. Auch Adlerfedern werden von allen Indianervölkern Nordamerikas als „heilig“ angesehen. Die heilige Feder gilt als Symbol der Wahrheitsliebe und Treue.
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Büffel
Büffeldarstellungen als Ausdruck des Dankes und der Verehrung
Der Büffel gilt bei allen Indianervölkern der großen Steppen als heiliges Tier, da von seiner Gegenwart das Leben dieser Völker wesentlich bestimmt wurde. Als Jagdtier garantierte er das Überleben der Familien. Er gab ihnen Nahrung, Kleidung, Werkzeug und Leder für die Tipis. Seine Darstellung ist auch Zeichen für Wohlstand und Familiensinn. Bewundert wurde ihre Kraft und der Mut mit dem sie sich schützend vor ihre Jungtiere stellten. Büffelfetische sind ein Ausduck des Dankes und der Verehrung.
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Coyote
trickreich, mutig und hilfreich bei der Suche nach richtigen Lebenswegen aber auch als unberechenbar und sprunghaft
Echte Coyotenkrallen oder Coyotendarstellungen repräsentieren den Geist des Tieres. Als Ausdruck der Verehrung sollen sie Glück bringen. Der Coyote gilt als „Trickster“, der mit seinen Kapriolen den Menschen den Spiegel vorhält wie ein Hofnarr.
In der Hopikultur spielt er seine wichtigste Rolle als Clanzeichen. Wie allen Clans oder Familienverbünden wird auch dem Coyote Clan eine vornehmliche Aufgabe im Stammesverbund zugeschrieben. In der Geschichte der Hopi war dies die Aufgabe während der großen Wanderung den anderen vorauszueilen bei der Suche nach geeigneten Siedlungsplätzen. In zahlreichen Felsgravuren sind Zeichen und Coyotedarstellungen zu finden, die diese Aufgabe bei der großen Wanderung dokumentieren. Heute richtet sich die Clanaufgabe mehr auf die spirituelle Suche nach richtigen Lebenswegen.
Darüber hinaus spielt der Coyote in zahllosen Mythen der Indianer Nordamerikas eine große Rolle als Trickster. Als listige und unberechenbare Schelmenfigur versucht er stets die Schwächen der Menschen auszunutzen und so auch deutlich und erkennbar zu machen. Bei den Navajo allerdings spielt er in deren Schöpfungmythos eine Heldenrolle in der Sage „Der Coyote stielt das Feuer“. Dieser Sage zufolge entwendet er dem schlafenden „Schwarzen Gott des Feuers“ die kostbare Glut und trägt sie auf abenteuerlichen Wegen durch die gesamte Himmelswelt zu den Hogans (Hütten) der Diné. Da man weiß, wie wichtig die Beherrschung des Feuers für die Entwicklung der Menschheit war, kann man ahnen welche Verehrung den Coyoten entgegengebracht wird.
In der modernen Darstellung im typischen Südweststil mit buntem Halstuch und den Mond anheulend ist er zum Wahrzeichen für das Lebensgefühl und die Kultur der gesamten Region geworden.
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Delfin
Der Delfin ist vor allem für die Indianervölker der nord-westlichen Küstenregionen ein bedeutendes Totemtier, das Leichtigkeit und Optimismus verkörpert
Nicht nur im indianischen Kulturraum ranken sich um diese Meeressäuger zahllose mehr oder weniger fantastische Geschichten über die Begegnung mit Menschen. Allen gemeinsam ist, dass der Delfin als Sinnbild von Leichtigkeit, Verspieltheit und Sensibilität gilt. Die Energien seiner Atemkraft und seines pulsierenden Lebensrhythmus, die sie in der Welt des Wassers und des Himmels leben lässt werden von den Meschen, die Ihnen begegnen, bewundert. Durch meditative Zeremonien in denen Delfindarstellungen als Totemtiere eine Rolle spielen, sollen diese Kräfte für das eigene Leben nutzbar gemacht werden.
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Eidechse
Die scheue Eidechse wird von den Navajo verehrt als Bote der Verliebten / „Messenger of Love“
Der im Navajo Reservat heimische, äußerst scheue, grüne Lizard, gilt dort als Bote der Verliebten. Man erzählt, dass junge Männer mit viel Ausdauer in der Wüste auf den Lizard warten um ihm ihre Liebeswünsche anzuvertrauen. Wenn der Lizard sie an die Angebetete überbringt, dann hat der junge Diné gute Aussichten auch erhört zu werden. Schließlich hat er mit seinem nächtelangen Warten auf den Liebesboten Geduld und Ernsthaftigkeit bewiesen.
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Eule
Sie gilt als ein Wesen der Weisheit und Verkörperung des Abschieds / „Sign of Lore“
In der Kultur der Zuni Indianer wird die Eule als Verkörperung des Abschieds und der Weisheit geehrt. Als lautloser Jäger in der Nacht wird sie auch wegen ihrer scharfen Augen und ihres Jagdgeschickes geachtet. Eulen gelten als Wesen der Weisheit, da Sie in der Lage sein sollen Dinge zu erkennen, die den Menschen verborgen sind. Eulenfetische sollen dabei helfen die Wahrheit zu erkennen und in die Zukunft zu schauen.
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Frosch und Kaulquappe
In der Symbolwelt der Indianer des amerikanischen Südwestens stehen Frösche oder auch Kaulquappen für Aufbruch und Fruchtbarkeit. Ihre Kraft speißt sich unmittelbar aus dem Element Wasser. Den Anfang seines Lebens verbringt der Frosch im Wasser. Diese Erfahrung verleiht ihm auch die Kraft mit seinem Lied den lebensnotwendigen Regen herbeizurufen.
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Kolibri
Symbol der Hingabe und Beständigkeit / „Sign of Devotion“
Dieser kleine Vogel wird wegen seiner Kraft mit der er sein Territorium verteidigt als Symbol der Hingabe und Beständigkeit verehrt. In manchen indianischen Kulturen werden ihm magische Kräfte zugeordnet, da er der einzige Vogel ist, der es fertigbringt auf der Stelle und rückwärts zu fliegen. Er gilt daher als Vorbote einer zukünftigen „Neuen Welt“.
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Pferd
Das Pferd ist ein Sinnbild von Freiheit und Stolz
Unser Bild der Indianer Nordamerikas ist entscheidend geprägt durch die Karl May Romantik und zahllose mehr oder weniger gute Wild-West-Filme. Immer jedoch spielt das Pferd an der Seite des Indianers eine entscheidende Rolle. Tatsächlich sind Pferde erst Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals mit den spanischen Konquistadoren auf den amerikanischen Kontinent gekommen. Entlaufene Tiere verwilderten und bildeten den Grundstamm späterer Herden wilder Mustangs. Für die Indianer jener Zeit brach mit der Nutzung dieser Tiere ein neues Zeitalter bisher ungekannter Beweglichkeit an. Alles was bisher „zu Fuß“ oder mit Hundegespannen zu erledigen war, ging nun im wahrsten Sinne des Wortes im Galopp vonstatten. Das Pferd brachte alle indianischen Kulturen, vor allem die der nomadischen Plains Indianer zu einer neuen Blütezeit, die erst durch die blutigen Feldzüge der „Weißen Siedler“ beendet wurde… Der indianische Reiter teilte diesen Stolz mit indem er sein Pferd mit Zeichen seiner Taten und seine Gefühle versah. Das Perd gilt so als Symbol für Freiheit und Beweglichkeit.
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Roadrunner oder Rennkuckuck
Ein Symbol für Anpassungsfähigkeit und Überlebenskunst
Der Roadrunner ist ein typischer Bewohner der Wüsten- und Steppengebiete des Südwestens der USA. Er gehört zur Gattung der Kuckucksvögel und wird von Kopf bis Schwanz bis zu 60 cm groß. Auf seinen langen Beinen kann er bis zu 30 km/h schnell „rennen“ aber wegen seiner kurzen Flügel kaum fliegen. Er jagt Klapperschlangen und anderes Wüstengetier und hat sich perfekt an seinen unwirtlichen Lebensraum angepasst. Der Roadrunner ist daher trotz seines eher lustig als respektabel wirkenden Erscheinungsbildes zu einem bewunderten Symbol für Anpassungsfähigkeit und Überlebenskunst geworden.
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Schildkröte
als Symbol für die Kräfte des Weiblichen, für Fruchtbarkeit, langes Leben und Beharrlichkeit / „Sign of female power“
Sie spielen in vielen Mythen indianischer Völker eine wichtige Rolle. Fast immer stehen sie in einem Zusammenhang mit der Geburt von Kindern, ja von ganzen Welten, die sie auf ihrem Panzer wie auf einer Insel im Urmeer getragen haben. Auch im Weltbild der Sioux Völker ist sie Trägerin der Welt und hat die Aufgabe Neugeborene sicher auf die Erde zu geleiten. Häufig wird sie dargestellt in Verbindung mit einer Nabelschur. Auch werden verzierte Schildkröten-Nachbildungen aus Rohleder zur Aufbewahrung von Nabelschnüren benutzt.
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Schlange – Klapperschlange
Schlangen gelten als Sinnbild des Wandels un der Schöpferkraft im Kreislauf des Lebens
Schlangen spielen in zahlreichen indianischen Mythen, anders als in unserem Kulturkreis, eine durchweg positive Rolle als Beschützer. In der Mythologie der Hopi Indianer verkörpern sie die lebensspendenden Kräfte des Wassers und des Regens und sind Symbole der Erneuerung und der Wiedergeburt. In schamanischen Zeremonien der Navajo etwa sollen die heilenden Kräfte und das verborgene geheimnisvolle Wissen um diese Kräfte der Natur genutzt und verehrt werden. In indianisch schamanischen Fruchtbarkeits- und Heilungsritualen spielen sie eine zentrale Rolle indem ihre spirituelle Verbindung zu den männlichen Zeugungskräften und den reinigenden aber auch todbringenden Kräften des Blitzes beschworen wird.
Bei den europäischen Einwanderern galt die Klapperschlange als Symbol gegen Unterdrückung und Terror durch die damaligen Kolonialmächte England und Frankreich. Sie wurde zum Wappentier auf der ersten US amerikanischen Flagge im Kampf der frühen Siedler gegen die koloniale Unterdrückung (Gadsden Flag 1776). Nach den Anschlägen vom 11. Sept. haben US-Kriegsschiffe mit diesem Symbol geflaggt.
Schmetterling, Libelle
Schmetterlinge oder Libellen gelten als Überbringer guter Nachrichten
Beiden Tieren ist auffällig gemeinsam ihr unberechenbares Flugverhalten. Sie kündigen den Frühling an und gelten im übertragenen Sinne als Boten der Erneuerung und als Überbringer guter Nachrichten. In einigen der südlichen Pueblos vor allem im Isleta Pueblo wurde ein stilisierte Libelle (ein senkrechter Strich mit einem Kopfkreis und zwei kreuzenden Strichen) als Talisman getragen um damit die Rückbesinnung auf alte indianische Tradition und die Abkehr von christlichen Einflüssen zu verdeutlichen.
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Wolf
Symbol für Führungskraft, Familiensinn und Klugheit
Während in den Erzählungen der Indianervölker im heutigen Südwesten der USA, den Navajo, Hopi, Zuni und anderen Pueblostämmen der Coyote die wichtigste Rolle spielt, übernimmt bei den übrigen Indianerkulturen der Wolf diesen Part. Er ist ohne Einschränkung eines der am höchsten geachteten Tiere. Sein Mut, sein Sozialverhalten, seine Treue einem einmal gewählten Partner gegenüber, seine Schläue und Klugheit, seine Ausdauer bei der Jagd gelten als vorbildhaft und machen ihn zu einem geachteteten und begehrten Namenspaten. Seine Träger sind diesen Eigenschaften verpflichtet.
Der Bezug des Wolfes zum Mond, seine heulende inbrünstige Hinwendung zu diesem mystischen Himmelskörper, hat die Fantasie der Menschen beflügelt. Wenn das Tier den Mond anheult dann, so wird erzählt, teilt er sein Wissen und seine spirituelle Kraft mit der spirituellen Energie und Kraft des Mondes. Das macht Ihn zu einem Lehrer seines Rudels.
Die Abbildung einer Wolfstatze wird als Clanzeichen verwendet und deutet auf die spirituelle Verwandtschaft mit den Eigenschaften des Wolfes hin.
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